Der demografische Wandel und die Überalterung unserer Städte ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Städte stehen unter gewaltigem Druck sich daran anzupassen und der alternden Bevölkerung eine Zukunft zu gewährleisten, welche die Mobilität und die Selbstständigkeit sichert. Mit zunehmenden Alter steigt der Pflegebedarf und das Bedürfnis nach Ärzten und Pflegepersonal. Auch die Ausgaben der Rentenkassen werden in den nächsten Jahren in unbekannte Höhen ansteigen. Zudem sind die Pflege- und Altenheime heute schon unterbesetzt und gelangen an ihre Grenzen, während sich die Alterssicherung zunehmend schwieriger gestaltet. Eine, an die Bedürfnisse der alternden Bevölkerung angepasste, Änderung der Stadtstrukturen kann diesen Herausforderungen jedoch entgegenwirken.

Innovative Konzepte und radikale stadtstrukturelle Veränderungen müssen also her. Smart City Initiativen könnten die Antworten liefern. Auch wenn es noch keine Allgemeingültigkeit des Begriffs „Smart City“ existiert, so beschreibt er gesamtheitlich gesehen Städte, welche nachhaltig, effizient und lebenswert sind und dadurch Intelligenz demonstrieren. Städte, welche ihren Bewohnern auch zukünftig ein Leben auf gleichbleibendem oder steigendem Niveau gewährleisten.

Die Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit und somit der Lebensstandard von Senioren sollen noch im hohen Alter gesichert werden. Die wichtigsten Faktoren sind dabei: Länger selbstständig im häuslichen Umfeld leben, sicher unterwegs sein, gesund werden und sozial inkludiert bleiben.

Leitziele


Beispielhaft zeigt „Smart Home“, als Teilaspekt der Leitziele, wie ein Zuhause von Morgen aussehen könnte und welche technischen Innovationen zu tragen kommen können, um das selbstbestimmte Leben im gewohnten Wohnumfeld zu ermöglichen.


Zitat: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“. (Winston Churchill)



Langfinger Frank ist in die Jahre gekommen und mittlerweile sehr dement. Er vergisst manchmal einzukaufen, sein Haus versinkt im Chaos und seine Gesundheit leidet stark. Sein besorgter Sohn kauft ihm einen Haushaltsroboter, der ihm als Unterstützung dienen soll. Zunächst hat er wenig für ihn übrig, doch nach kurzer Zeit ändert sich das. Sein Haus ist sauber, sein Essen genießbar und das Wohnen in den eigenen vier Wänden wieder möglich. In einem realistischen Setting zeichnet der Film „Frank & Robot“ von 2011 (Jake Schreier (2012): Frank & Robot (Prime), USA: Lance Akord) ein Zukunftsbild der Altenpflege und wirft die Frage, ob diese Fiktion irgendwann einmal Wirklichkeit werden könnte. Ob es ein Roboter sein wird, der die Fragen der alternden Stadt beantworten kann, ist ungewiss. Dass technologische Innovationen die Menschen in ihrem Alltag unterstützen und bei der Altenpflege eine große Hilfe sein können, ist jedoch sehr wahrscheinlich. Da der eigene Haushalt im Alter zunehmend in den Lebensmittelpunkt rückt, werden innovative Wohnkonzepte, die das Leben in den eigenen vier Wänden revolutionieren und dadurch die Selbstständigkeit der SeniorInnen erhöhen, dem demografischen Wandel zwar entgegenwirken, ihn jedoch nicht alleine bewältigen können. Dieser Prozess fängt in den eigenen vier Wänden an und reicht bis über die Stadtgrenzen hinaus. Ein holistische Herangehensweise, die alle Aspekte der alternden Stadt miteinbezieht und sie auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abstimmt, kann demnach mit technologischen Mitteln einen großen Beitrag zur sozialen Inklusion älterer Bevölkerungsschichten leisten. Gerade im Bereich von Mobilitäts-, Gesundheits- und Pflegesystemen, der Infrastruktur und Versorgung sowie der Arbeit gibt es einige innovative Smart-City-Ansätze, die den Herausforderungen begegnen und eine adäquate Lösung bieten können, die im Laufe der Bachelorarbeit und der Herausbildung des Smart Seniors noch vertieft und am Beispiel von Bad Vilbel erläutert werden.

 

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